Reisen mit gekühlten Medikamenten wie Humira kann eine große Herausforderung sein, besonders wenn du auf solche Medikamente angewiesen bist. Aber keine Sorge – es gibt effektive Lösungen, wie du deine gekühlten Medikamente sicher und problemlos transportieren kannst, damit du nicht auf deine Reisen verzichten musst.
Warum war diese Reise eine besondere Herausforderung für mich?
Hi,
das ist mein erster Blogbeitrag. Ich möchte dir meine Erfahrungen, die ich mit Humira auf Weltreise gemacht habe, teilen. Mein Name ist Fabian und ich nehme seit etwa 14 Jahren Humira. Da das Medikament immer zwischen 2 und 8 °C gelagert werden muss und ich es alle zwei Wochen benötige, waren längere Urlaube oder Reisen für mich lange unmöglich – zumindest habe ich das gedacht.
Ich wollte schon immer eine längere Reise machen, so wie viele meiner Freunde. Während meines Studiums und auch lange danach habe ich mich jedoch nie so richtig getraut. Zu groß waren meine Bedenken. Vereinzelt fand ich zwar Blogbeiträge von anderen Backpackern mit gekühlten Medikamenten, aber ich konnte meine Zweifel nie so richtig ausräumen.
Das änderte sich, als ich meine jetzige Freundin kennenlernte. Sie war schon immer reiselustig – und je mehr sie von ihren Reisen erzählte, desto mehr wollte ich das auch. Also beschloss ich, gezielter nach Möglichkeiten zu suchen, bis ich eine Lösung fand.


Die größten Hürden und wie ich sie gemeistert habe
Unser Plan war es, länger zu reisen, durch verschiedene Länder zu ziehen und in einfachen Unterkünften zu übernachten – alles spontan. Dahin, wo es uns hintreibt, ohne alles vorab durchzuplanen. Das ist die Königsdisziplin für das Reisen mit einem gekühlten Medikament.
Ich habe in alle Richtungen gesucht: Kann ich das Medikament im Ausland bekommen? Wer bezahlt das? Kann ich genug davon mitnehmen? Wie bekomme ich es gekühlt – nicht nur für den Flug, sondern für die gesamte Reise?
Weltweite Verfügbarkeit von Humira
Mein erster Schritt war die Kontaktaufnahme mit AbbVie, dem Hersteller von Humira. Dieser war sehr hilfsbereit und hat mir entsprechende Broschüren und Tipps für das Reisen zugesendet. Allerdings waren diese eher auf normale Urlaubsreisen ausgelegt, bei denen der Transport im Flugzeug die größte Herausforderung ist.
Ich fragte zudem nach einer Liste mit Ländern, in denen Humira verfügbar ist, und erhielt eine, die mir einen ersten Überblick gab. Die gute Nachricht: Das Medikament ist in vielen Ländern verfügbar. Doch es gibt zwei Probleme: Humira ist verschreibungspflichtig und daher an die Bedingung geknüpft, im jeweiligen Land einen Arzt aufzusuchen und es sich verschreiben zu lassen. Zudem ist es sehr teuer (ca. 500 Euro pro Spritze) und würde außerhalb der EU nicht von meiner gesetzlichen Krankenkasse übernommen werden. Diese Option fiel also weg.
Versand von Humira ins Ausland
Eine andere Idee war, mir das Medikament von meiner Familie ins Ausland senden zu lassen. Doch das scheiterte schnell an den hohen Kosten für kühlkettenpflichtigen Versand und an den Zollbestimmungen vieler Länder, die den Versand von Medikamenten verbieten oder stark reglementieren. Das Risiko, dass das Paket beim Zoll hängen bleibt, war mir zu groß.
Mitnahme von Humira in ausreichender Menge
Die praktikabelste Lösung war also, genügend Spritzen für eine längere Reise direkt mitzunehmen. Die bürokratischen Hürden sind so am geringsten, da meist für den persönlichen Bedarf eine gewisse Menge Medikamente in fast alle Länder eingeführt werden darf.
Für kurze Urlaube hatte ich immer eine Kühltasche verwendet, um den Transport zu überbrücken. Aber alle 12 bis 24 Stunden neue Kühlakkus oder Eis besorgen? Immer Hotels mit Gefrierschränken buchen? Ich konnte das noch nicht mal bei Booking.com auswählen – also nicht wirklich zufriedenstellend.
Die Lösung: Ein mobiler Kühlschrank
Nach langer Suche stieß ich auf portable Kühlschränke. Die meisten waren jedoch klobig und wenig vertrauenswürdig. Ich habe dann ein Gerät bestellt, das praktisch und einigermaßen zuverlässig aussah – den Voyager von 4AllFamily*.


Das Gerät sieht aus wie eine große Thermosflasche und soll bei Außentemperaturen bis zu 35°C das Medikament unter 8°C halten. Ein weiterer Vorteil: Es lässt sich mit Strom aus einem USB-Adapter betreiben. Nach mehreren Tests war ich zuversichtlich, dass es funktionieren würde.
Eine Powerbank als unterbrechungsfreie Stromversorgung
Um das Risiko eines Stromausfalls zu minimieren, suchte ich nach einer Möglichkeit, den Kühlschrank möglichst lange zu betreiben und gleichzeitig aufzuladen. So war sichergestellt, dass das Medikament auch bei einem Stromausfall kühl bleibt. Ich entschied mich für eine Powerbank von Baseus mit 20000 mAh, die den Kühlschrank für ca. 10 Stunden ohne externe Stromquelle laufen lassen konnte.
Wie lange kann ich reisen?
Nun stellte sich die Frage: Wie viele Spritzen kann ich transportieren? Ich nehme die Humira-Fertigspritzen, die deutlich kompakter sind als die PENs. In meiner selbstgebauten Halterung konnte ich neun Spritzen ohne die Originalverpackung transportieren – genug für viereinhalb Monate.


Natürlich gibt es noch viele weitere Aspekte, die ich beachten und planen musste, bevor es losging. Aber das Wichtigste war für mich, eine funktionierende Lösung für den Transport zu finden und meine maximale Reisedauer am Stück festzulegen.
Mit den richtigen Vorbereitungen wird das Reisen mit gekühlten Medikamenten deutlich einfacher und stressfreier. Du kannst deine Reise genießen, ohne dir Sorgen um deine Medikamente machen zu müssen. Ich werde hier noch viele weitere Artikel zu dem Thema schreiben und detaillierter auf die Vorbereitung und meine Erfahrungen eingehen. Falls du Fragen hast, schreib mir gerne!